Station Work uns sonstige Fütterungszeiten
Da mein Kontingent von 500 Bildern bei Dropshots schon ausgeschoepft ist, musste ich einen neuen Account eroeffnen, der jetzt parallel zum ersten unter www.dropshots.com/australia20062 zu erreichen ist. Ein paar neue Bilder sind aber noch im alten Account zu finden. Viel Spass damit.
Die Videos sind vielleicht nicht so ganz jedermanns Geschmack. Deshalb warne ich euch: ich bins nicht schuld, wenn jemand die Fische fuettern geht ;)
Aber erstmal was zu lesen, Leute:
Day One
Der erste Tag gestaltete sich recht interessant. Fünf Uhr aufstehen, fünf Minuten Frühstück und ab zu viert in den Pickup. David hielt dann auf der Ladefläche die beiden Cross-Bikes fest. In der Zielzone angekommen stand auch noch ein Quad mit selbstgebastelter Bullbar (Kuhfänger) bereit. Einer (Neffe Sean - mein Alter) blieb im Wagen und hatte als gefürchteter Bullenschubser die meiste Power. Nun ging es darum die umherlatschenden Kühe, Kälber und Bullen auf einen Haufen (Mob) zu bringen. Instructionslos fahr ich dann mit dem Motorradgeschick, dass ich am Tag davor in fünf Minuten gelernt habe hinter 'ner rasenden Kuh her, halte vor ihr um sie zu stoppen, um dann feststellen zu müssen, dass sie gar nicht stoppen will, sondern mich lieber auf die Hörner nehmen will. Grobmotorischer Profi-Biker gibt also seiner 200er Maschine die Sporen und macht sich über Creeks hüpfend aus dem roten Staub.
Um halb neun dann verschwindet der Pickup plötzlich. Die Herde war aber schon ruhig, sodass wir sie nur gemütlich begleiten mussten. Der Pickup stellte sich bald als Frühstücksplätzchen herraus, als ich darauf hingegewiesen wurde mir doch ein bisschen Tee aus einem Verkohlten Billy zu gönnen. Seon hatte mal kurz ein kleines Lagerfeur gemacht und die Reise mit dem Cattle wurde somit für eine Teepause unterbrochen.
Nachdem wir das Vieh dann schön in ein Yard gebracht haben, gings auf in die zweite Runde. Diesmal mit drei Beikes + Quad. Erst ein bisschen Freestyle durch die Savanne um dann von einem Hügel aus die Lage auszuchecken. Aus vier Leuten wurden zwei 2er Teams. Da David nun auf mich als Partner völlig angewiesen war, war der Anspruch hoch und meine Erfahrung anscheinen zu gering, als das Vieh sich im Galopp verflüchtigte. Nach einem Anschiss bei dem mir die Sabber nur so um die Ohren flug haben wir's dann doch endlich geschafft und zusammen mit den anderen zwei Mobs in den Yard zu verfrachten.
Day Two
Am zweiten Tag stand nun an, das eingesammelte Viech zu bearbeiten. Fing direkt spannend an, als wir erstmal zusammen zu den 'mad cows' übers Gatter hüpften um sie mit furchteinflössendem Gejaule in ein anderes Areal zu scheuchen. Dann ging es darum unsere Kollektion zu sortieren nach: unmarkierten Kälbern, Kühen und Bullen. Dazu gabs den "Raceway", der aus zwei parallelen soliden Zäunen im Abstand eines Rinderhinterns und ein paar Trenntüren bestand. Am Ende konnte man dann mit zwei Türen entscheiden zu welcer Gruppe das Vieh sich nun gesellen soll. Hört sich gar nicht so schwer an und ist auch kein grosser Deal, wenn man sich daran gewöhnt hat die Rinder mit Schmackes vor die Schiebetür laufen zu lassen und gefallen am Batterystick (Elektroschocker) gefunden hat. Ein bisschen herausfordender - für den eigenen Magen - wird es dann in der zweiten Runde: Die "Unmarkierten" kriegen kostenlos 'nen zweiten Run durch die Rennstrecke, der allerdings abrupt mit dem Kopf in einer Art Riesenzange endet. Nun wird es für das noch wilde Tier mit ein paar hundert Volt von Schwanz bis Nase etwas 'spannender'. So spannend, dass es paralysiert mit sich arbeiten lässt. Nun wird in kurzem Prozess das Opfer mit einem Ohrstecker, zwei Brandings, ein paar Schlitzern im Ohr versehen und um eine Hornlänge gestutzt. Wem das noch nicht 'fancy' genug ist und um dem Fashion Trend zu folgen kann seinen Bullen dann noch nach Bedarf kastrieren. Zu eurem Wohlbefinden gehe ich darauf allerdings nicht näher ein. Wenn man Glück hat hat das ganze Spektakel dem Tier so gut gefallen, dass es gar nicht mehr aufstehen will und zur Feier des Tages ein paar Blutsalven aus seinem Horn schiesst. Verständlich ist es, wenn einer der Herren etwas saür wird und mit gesenktem Kopf auf einen zu gallopiert. Also Beine inne Hand und ab übern Zaun. Später erfahre ich, dass das Geheimnis ist sich nicht zu bewegen um nicht attackiert zu werden. Ein weiterer spannender Tag geht zu Ende und liess mich erschöpft um acht Uhr in den Schlaf sinken.
Day Three
Der dritte Tag zeigte mir, dass Geduld wohl einer der wichtigsten Skills ist, als wir das Cattle einen Tag lang 40km begleiten mussten. Nach einem kühlen Morgen knallte die Sonne unermüdlich, die Fliegen aufdringlicher als nie zuvor und das Vieh ätzend langsam. Zu solchen Tagen gibt es nicht viel zu sagen ausser, dass man sich auf jede Mahlzeit oder Teatime freut.
Day Four
Ich sitze in dem mir überlassenen 4WD in der Wüste. Es sind angenehme ca 17Grad und die Sonne brät schon vor sich hin. Noch kann ich die Fliegen um mich herum zählen. Wenn ich Glück habe kann ich einen rauschenden AM-Sender empfangen. David sitzt auf dem Grader und zieht die eigenen Dustroads nach. Ich habe nicht mehr zu tun als im ersten Gang hinter her zu rollen. Leicht verdientes Geld könnte man sagen. Aber es ist nicht leicht wach zu bleiben. Das Gelände wechselt von 'recht Grün' über trockene Büsche und feinen roten Sand zu steilen mit scharfkantigen losen Steinen übersähten Hügeln.
Die nächsten Tage wurden dann ein bisschen entspannter in denen ich David beim Graden begleitet habe, Zäune repariert wurden und wegen Regen ein Tag Pause eingelegt wurde. Haben viel an den Karren und Bikes rumgeschraubt und versucht den Schuppen grade zu biegen. Zwei bullige 4WD haben dabei am Gerüst gezerrt, sich dabei aber nur eingebuddelt.
Insgesamt war diese Zeit hier draussen aber eine echtes Highlight. Pures Outback Australia! Und mein Traum vom Moto-Cross fahren hat sich damit auch gleich verwirklicht.
Dies ist damit einer meiner letzten Beiträge, wo ich ja in zwei Wochen wieder zu Hause bin.
An das Wetter back home werde ich hier im Antarktis nahen Klima auch schon gewöhnt.
Auf jeden Fall muss ich mich bei allen, die mich unterstützt haben ganz herzlich bedanken. Standet mir bei, wenn ich jemanden brauchte und habt zugehört, wenn ich was zu erzählen hatte. Danke für eure Mails, Kommentare, SMS und Anrufe.
Bleibt mir 'Good guys 'n girls' und seid euch sicher, dass ich mich freün werde euch wieder zu sehen!!! :-)
Manuel
Die Videos sind vielleicht nicht so ganz jedermanns Geschmack. Deshalb warne ich euch: ich bins nicht schuld, wenn jemand die Fische fuettern geht ;)
Aber erstmal was zu lesen, Leute:
Day One
Der erste Tag gestaltete sich recht interessant. Fünf Uhr aufstehen, fünf Minuten Frühstück und ab zu viert in den Pickup. David hielt dann auf der Ladefläche die beiden Cross-Bikes fest. In der Zielzone angekommen stand auch noch ein Quad mit selbstgebastelter Bullbar (Kuhfänger) bereit. Einer (Neffe Sean - mein Alter) blieb im Wagen und hatte als gefürchteter Bullenschubser die meiste Power. Nun ging es darum die umherlatschenden Kühe, Kälber und Bullen auf einen Haufen (Mob) zu bringen. Instructionslos fahr ich dann mit dem Motorradgeschick, dass ich am Tag davor in fünf Minuten gelernt habe hinter 'ner rasenden Kuh her, halte vor ihr um sie zu stoppen, um dann feststellen zu müssen, dass sie gar nicht stoppen will, sondern mich lieber auf die Hörner nehmen will. Grobmotorischer Profi-Biker gibt also seiner 200er Maschine die Sporen und macht sich über Creeks hüpfend aus dem roten Staub.
Um halb neun dann verschwindet der Pickup plötzlich. Die Herde war aber schon ruhig, sodass wir sie nur gemütlich begleiten mussten. Der Pickup stellte sich bald als Frühstücksplätzchen herraus, als ich darauf hingegewiesen wurde mir doch ein bisschen Tee aus einem Verkohlten Billy zu gönnen. Seon hatte mal kurz ein kleines Lagerfeur gemacht und die Reise mit dem Cattle wurde somit für eine Teepause unterbrochen.
Nachdem wir das Vieh dann schön in ein Yard gebracht haben, gings auf in die zweite Runde. Diesmal mit drei Beikes + Quad. Erst ein bisschen Freestyle durch die Savanne um dann von einem Hügel aus die Lage auszuchecken. Aus vier Leuten wurden zwei 2er Teams. Da David nun auf mich als Partner völlig angewiesen war, war der Anspruch hoch und meine Erfahrung anscheinen zu gering, als das Vieh sich im Galopp verflüchtigte. Nach einem Anschiss bei dem mir die Sabber nur so um die Ohren flug haben wir's dann doch endlich geschafft und zusammen mit den anderen zwei Mobs in den Yard zu verfrachten.
Day Two
Am zweiten Tag stand nun an, das eingesammelte Viech zu bearbeiten. Fing direkt spannend an, als wir erstmal zusammen zu den 'mad cows' übers Gatter hüpften um sie mit furchteinflössendem Gejaule in ein anderes Areal zu scheuchen. Dann ging es darum unsere Kollektion zu sortieren nach: unmarkierten Kälbern, Kühen und Bullen. Dazu gabs den "Raceway", der aus zwei parallelen soliden Zäunen im Abstand eines Rinderhinterns und ein paar Trenntüren bestand. Am Ende konnte man dann mit zwei Türen entscheiden zu welcer Gruppe das Vieh sich nun gesellen soll. Hört sich gar nicht so schwer an und ist auch kein grosser Deal, wenn man sich daran gewöhnt hat die Rinder mit Schmackes vor die Schiebetür laufen zu lassen und gefallen am Batterystick (Elektroschocker) gefunden hat. Ein bisschen herausfordender - für den eigenen Magen - wird es dann in der zweiten Runde: Die "Unmarkierten" kriegen kostenlos 'nen zweiten Run durch die Rennstrecke, der allerdings abrupt mit dem Kopf in einer Art Riesenzange endet. Nun wird es für das noch wilde Tier mit ein paar hundert Volt von Schwanz bis Nase etwas 'spannender'. So spannend, dass es paralysiert mit sich arbeiten lässt. Nun wird in kurzem Prozess das Opfer mit einem Ohrstecker, zwei Brandings, ein paar Schlitzern im Ohr versehen und um eine Hornlänge gestutzt. Wem das noch nicht 'fancy' genug ist und um dem Fashion Trend zu folgen kann seinen Bullen dann noch nach Bedarf kastrieren. Zu eurem Wohlbefinden gehe ich darauf allerdings nicht näher ein. Wenn man Glück hat hat das ganze Spektakel dem Tier so gut gefallen, dass es gar nicht mehr aufstehen will und zur Feier des Tages ein paar Blutsalven aus seinem Horn schiesst. Verständlich ist es, wenn einer der Herren etwas saür wird und mit gesenktem Kopf auf einen zu gallopiert. Also Beine inne Hand und ab übern Zaun. Später erfahre ich, dass das Geheimnis ist sich nicht zu bewegen um nicht attackiert zu werden. Ein weiterer spannender Tag geht zu Ende und liess mich erschöpft um acht Uhr in den Schlaf sinken.
Day Three
Der dritte Tag zeigte mir, dass Geduld wohl einer der wichtigsten Skills ist, als wir das Cattle einen Tag lang 40km begleiten mussten. Nach einem kühlen Morgen knallte die Sonne unermüdlich, die Fliegen aufdringlicher als nie zuvor und das Vieh ätzend langsam. Zu solchen Tagen gibt es nicht viel zu sagen ausser, dass man sich auf jede Mahlzeit oder Teatime freut.
Day Four
Ich sitze in dem mir überlassenen 4WD in der Wüste. Es sind angenehme ca 17Grad und die Sonne brät schon vor sich hin. Noch kann ich die Fliegen um mich herum zählen. Wenn ich Glück habe kann ich einen rauschenden AM-Sender empfangen. David sitzt auf dem Grader und zieht die eigenen Dustroads nach. Ich habe nicht mehr zu tun als im ersten Gang hinter her zu rollen. Leicht verdientes Geld könnte man sagen. Aber es ist nicht leicht wach zu bleiben. Das Gelände wechselt von 'recht Grün' über trockene Büsche und feinen roten Sand zu steilen mit scharfkantigen losen Steinen übersähten Hügeln.
Die nächsten Tage wurden dann ein bisschen entspannter in denen ich David beim Graden begleitet habe, Zäune repariert wurden und wegen Regen ein Tag Pause eingelegt wurde. Haben viel an den Karren und Bikes rumgeschraubt und versucht den Schuppen grade zu biegen. Zwei bullige 4WD haben dabei am Gerüst gezerrt, sich dabei aber nur eingebuddelt.
Insgesamt war diese Zeit hier draussen aber eine echtes Highlight. Pures Outback Australia! Und mein Traum vom Moto-Cross fahren hat sich damit auch gleich verwirklicht.
Dies ist damit einer meiner letzten Beiträge, wo ich ja in zwei Wochen wieder zu Hause bin.
An das Wetter back home werde ich hier im Antarktis nahen Klima auch schon gewöhnt.
Auf jeden Fall muss ich mich bei allen, die mich unterstützt haben ganz herzlich bedanken. Standet mir bei, wenn ich jemanden brauchte und habt zugehört, wenn ich was zu erzählen hatte. Danke für eure Mails, Kommentare, SMS und Anrufe.
Bleibt mir 'Good guys 'n girls' und seid euch sicher, dass ich mich freün werde euch wieder zu sehen!!! :-)
Manuel
Manuel_D - 3. Mai, 13:38